Land Unter Slowenien

Slowenien brachte mir mehr von dem, was ich den Tag zuvor eben schon hatte. Regen, Regen, Regen und massig Gegenwind. Dennoch habe ich die Strecke bis Kranj geschafft, auch aus dem Grund, dass ich seit Hrusica keinen wirklichen Campingspot gefunden hatte, mit dem ich zufrieden war.
In Kranj angekommen war es dann schon spät und ich wollte die Altstadt am nächsten Tag nochmal anschauen und dann weiter nach Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens fahren. In einem Waldstück kurz hinter der Stadt, hab ich dann auch endlich einen Platz fürs Zelt gefunden, auch wenn ich mit dem nicht wirklich zufrieden war, denn war viel zu uneben. Nachdem ich keine Seite von meinem letzten noch vorhandenen Buch mehr lesen konnte, ohne das mir die Augen zugefallen sind, bin ich auch sofort eingeschlafen.

Zwei Stunden später war ich wieder wach und pitschnass. Nicht das Zelt war undicht, sondern ich hatte Fieber und beide Schlafsäcke durchnässt. Schlau wäre es jetzt gewesen, Winterklamotten anzuziehen und die Schlafsäcke links liegen zu lassen. Aber daran zu denken, war ich in dem Moment nicht in der Lage. So bin ich aus dem dicken Schlafsack raus, um nur im dünnen Seidenschlafsack weiter zu schlafen, da der, in den Gedanken meines Deliriums, schneller trocknet. Kurz darauf war ich auch wieder in einen unruhigen Schlaf gefallen. Am nächsten Morgen war die meine Temperatur immer noch zu hoch und ich immer noch nicht wirklich da im Kopf. Dennoch bin ich gleich raus, hab alles zusammengeräumt und mich gleich aufs Rad gesetzt. Kanj, oder gar Ljubljana war nun nicht mehr Ziele, sondern einfach weiter. Für Besichtigungen hatte ich keine Nerven.

Glücklicherweise war es an dem Tag keine anstrengende Strecke, aber es regnete unaufhörlich weiter und auch der Wind kam immer noch von der falschen Richtung. So ging es den ganzen Tag durch und nach und nach klärte sich auch mein Kopf ein wenig.]Abends begann nach und nach wieder ein etwas hügeligeres Gebiet und der Regen setzte aus, so dass ich sofort ein Nachtlager, wieder in einem Waldstück, aufbaute. Auch dieses Mal war es nichts mit lesen und sofort war ich wieder im Reich der Träume.

Diese Nacht hat mir wahrlich gut getan, da ich am nächsten Morgen wieder fit war. Das war auch gut so, denn der hügelige Abschnitt ging so weiter. Zwar keine schweren Steigungen, aber immer wieder Hügel zum überqueren. Auch der Regen setzte kurz nach dem Aufstehen wieder ein, also alles weiter wie gewohnt.

Zur Mittagszeit bin ich schließlich wieder im Drautal angekommen, bei der Stadt Ptuj. Da ich ziemlich verfroren war und auch etwas mehr von Slowenien mitbekommen wollte, als nur Regen und Radeln, ging es nochmal was essen. Natürlich stand ich plötzlich nicht in einem slowenischen Imbiss, sondern in einem deutschen und zum Essen gab es Curryurst mit Pommes. Wie immer bin ich schnell ins Gespräch mit dem Gastgeber gekommen und haben und sehr gut unterhalten. Wer als mal in Ptuj ist und auf deutscher Sprache mehr von der Stadt und dem Land erfahren möchte, sollte mal im Alex Imbiss vorbei schauen. Auch die Currywurst war echt gut! Im Anschluss ging es den Drauradweg weiter bis nach Kroatien, wo hoffentlich bessere Bedingungen auf mich warten werden.

Für Slowenien tat es mir leid, gerne hätte ich mir mehr angesehen, aber das Wetter und kurzes Fieber hat es einfach nicht zugelassen.