Und dann war da Putin!

Wer hätte das gedacht. Gerade war noch Friede, Freude und Sonnenschein, zumindest in Europa, ist am nächsten Tag schon wieder die Hölle los. Nicht dass es das Corona-Virus ist, welches einem einen Strich durch die Rechnung macht, es ist Putin und der Kreml.

Mein Beileid gilt allen, die unverschuldet durch den Krieg in Not gekommen sind. Egal ob es ukrainische Zivilisten und Soldaten oder russische sind. Ich persönlich verurteile diesen Krieg wie auch jeden anderen, egal mit welchen Argumenten sie geführt werden, da Krieg niemals die richtige Lösung sein kann. Die Rechnung zahlen immer die Unschuldigen.

Für mich persönlich wird sich dadurch die Route wieder ändern. Stand heute fällt das Nordkap als erstes Ziel flach. Der eigentliche Plan war, über Schweden und Norwegen hoch bis and Nordkap und über Finnland, die baltischen Staaten und dem Balkan hinunter bis nach Griechenland. Da mir die momentane Entwicklung zu „heiß“ ist, um an der östlichen Grenze Europas zu Russland entlang zu fahren, sowie noch länger wie nötig in Europa zu verbringen wie nötig, verschiebe ich diese Route auf einen späteren Zeitpunkt. Das jetzige Ziel führt mich über den Balkan nach Sizilien, die Verwandtschaft besuchen. Von dort aus überlege ich mir wie es weiter geht, ob Richtung Türkei und der Seidenstraße entlang, oder in Richtung Gibraltar und Übersetzen nach Marokko um Afrika zu umrunden. Auch die Panamericana lacht mich derzeit mehr an, als Routen durch Europa.

In der Zwischenzeit hatte ich mich um die letzten Impfungen gekümmert und mich im Tropeninstitut ebenfalls über Malaria aufklären lassen, was eine wirklich schreckliche Krankheit ist. Es fehlt jetzt noch die letzte Spritze gegen Tollwut und Japanische Enzephalitis. Der Tropenarzt hat mir als Prophylaxe vor Malaria das Medikament Lariam empfohlen und verschrieben, wurde aber anschließend bei der Apotheke stutzig, als man mir mitteilte, dass dieses Medikament in Deutschland keine Zulassung hat. Kurzerhand habe ich ein paar Radreisende angeschrieben, die ebenfalls durch Afrika gefahren sind, oder gerade dabei sind. Alle haben mir gesagt, dass sie keine Prophylaxe nutzen. Abends vor Sonnenuntergang unters Moskitonetz und nach Sonnenaufgang erst wieder raus, da Malaria übertragende Mücken nur Nachts aktiv sind. Dazu Malaria Schnelltests mitnehmen und im Notfall immer zum Arzt gehen. Als Medikament, für die Überbrückung bis man beim nächsten Arzt ankommt, wurde von allen Malarone empfohlen. In der Apotheke hatte man sogar soweit mitgedacht und mir am nächsten Tag schon Malarone in die Hand gedrückt, da Lariam zwar importiert werden kann, aber dies zu teuer wird.

Das Fahrrad ist derzeit in der Werkstatt, wo noch einmal alles durchgecheckt wird und die hintere Bremse gewechselt wird, da der Kolben nicht mehr zurück fährt. Stand jetzt bin ich mit der Magura Bremsanlage, was Zuverlässigkeit angeht nicht zufrieden. Vor einem halben Jahr sind mir die Schrauben zum einstellen der Bremsen abgebrochen und jetzt dieses Problem. Werde zwar so kurzfristig nicht mehr wechseln, hoffe aber, dass es damit vorerst erledigt ist.

Ansonsten bin ich aber guter Laune. Der letzte Monat auf Arbeit ist angebrochen und ich fange bald schon an die Stunden zu zählen.